Angebote für Studienseminare

Das Referendariat ist eine herausfordernde Ausbildung. Die Anwärter:innen lernen, lehren und werden zugleich geprüft. Ebenso sind Ausbilder:innen Problem und Lösung in einer Person. Damit das gelingt, müssen die alle Beteiligten gut zusammenarbeiten.

Referendariat als Tanz für zwei

Tag 1

Von Lehramtsanwärter:innen wird erwartet, dass sie in einem hierarchischen Abhängigkeitsverhältnis lernen, selbstbewusst und in eigener Verantwortung zu unterrichten. Die dabei auftretenden Konflikte und Missverständnisse liegen u. a. an dem Spannungsfeld zwischen Beratung und Bewertung. In der Fortbildung reflektieren die Teilnehmenden das Spannungsfeld zwischen Bewertung und Beratung. Sie verstehen förderliche und hemmende Rahmenbedingungen in Beratungssituationen und erlernen zieldienliche Interventionsformen zur Förderung der Reflexionskompetenz sowie der Selbstwirksamkeitserwartung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterscheidung zwischen anleitender Expertenberatung und der reflexionsfördernden Unterstützung der Problembewältigungskompetenz. In Übungsphasen werden die erworbenen Techniken und Kenntnisse erprobt.

Inhalte
  • Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle
  • Doppelte Anliegenklärung
  • Unterrichtsnachbesprechung als Tanz für Zwei
  • Ein Unterricht – zwei Lernziele
  • Beziehung und Konflikt
  • Planung unter Ungewissheit

Tag 2

Der zweite Tag der Reihe „Referendariat als Tanz für zwei“ befasst sich mit anspruchsvollen Herausforderungen des Berufs. Z.B. Umgang mit Vermeidungshaltung, Fremd- und Selbstbestimmung, Umgang mit eigenen und fremden Emotionen, Leistungsdruck, Auftrittsunsicherheit und Präsenz.

Oft werden diese Anforderungen schon während der Ausbildung als Belastung erlebt, sie binden Ressourcen, wirken sich negativ auf die Kompetenzentwicklung aus und beeinträchtigen die Beratungen durch die Ausbildenden. Aus Sicht der Anwärter:innen werden diese Belastungen allerdings häufig der Ausbildung zugeschrieben, außerachtlassend, dass diese Herausforderungen genuiner Bestandteil des Berufs sind.  Daher ist es wichtig, diese typischen Aspekte des Berufs bereits in der Ausbildung zu reflektieren und einen konstruktiven Umgang damit zu entwickeln, weil dadurch auch die Ausbildungsqualität erhöht werden kann.

Die Veranstaltung ist für alle an der praktischen Lehrerbildung beteiligten Personen geeignet.

Inhalte
  • Lern-, Leistungs- und Vermeidungshaltung
  • Selbstbestimmung als Orientierung in Lern- und Lehrprozessen
  • Prinzipien lernförderlichen Feedbacks
  • Umgang mit Leistungsdruck
  • Sicherheitserleben und Emotionsregulation
  • Präsenz und Auftrittsangst im Unterricht

Von der Kunst, schwierige Gespräche gut zu führen

In Bildungskontexten treten immer wieder Konflikte zwischen Lehrenden und Lernenden auf. Oft müssen schwierige Gespräche geführt werden, wenn Leistungserwartungen nicht erreicht werden. Diese Gespräche belasten oft beide Seiten sehr stark. Für die Lehrenden ist es dann nicht einfach, professionell zu beraten und zielorientiert zu kommunizieren. Im Workshop wird systemisch analysiert, wie diese Konflikte mit dem jeweiligen Bildungskontext, dem Beratungs- Rollenverständnis zusammenhängen. In konkreten Übungen können die Teilnehmenden verschiedene Methoden ausprobieren.

Inhalte
  • Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle in Bildungskontexten
  • Unterschied zwischen Experten- und Prozessberatung
  • Doppelte Anliegen- und Auftragsklärung
  • Stärkende Beratung durch ressourcenfokussierende Fragen
  • Feedback als Tanz für Zwei